Anno Dazumal: Großbrand ohne Versicherung im Jahr 1886

Das Corona Virus zieht durchs Land und wir müssen zuhause bleiben. Darum  haben wir die neue Rubrik „Anno dazumal“ gestartet. Jeden Montag Posten  wir zu  Corona-zeiten einen alten Zeitungsbericht, alte Bilder oder  sonstiges  Geschichtliches von Einsätzen oder sonstigen Geschehnissen  der Feuerwehr  Neukirchen/V. Wir hoffen euch damit etwas Ablenkung zu  geben. 

Folge 5: Großbrand ohne Versicherung im Jahr 1886  

(Großer Brand) Am 27. d. M. gegen 10 Uhr abends entstand in Zuckau, Gemeinde Neukirchen, aus bisher unbekannter Ursache ein Feuer, das die zwei Bauernhöfe Schneeweiß und Leitner einäscherte. Die Besitzer der Objekte waren von Hause abwesend in St. Georgen, wo ein Viehmarkt abgehalten wurde, somit waren nur die Weiber und Kinder in der Stube, die bei den raschen Umsichgreifen des Elementes kaum ihr Leben retten konnten. Das Vieh des Bauers Schneeweiß, 2 Kühe 1 Kalbin und ein Schwein fand man nach dem Brande verkohlt in der Asche. Das Feuer brach im rückwärtigen Theile des Stadels des Leitnerischen Hauses aus. Die Objekte waren nur theilweise und sehr gering versichert. Die Bäuerin Schneeweiß hatte in ihrer Sorglosigkeit 80 Gulden unter ihren Kopfpolster gelegt, welcher Betrag mitverbrannte. In ersten Linie müssen wir unserem Landvolke, deren Scheuern und Gehöfte jetzt gefüllt sind, dringend ans Herz legen, ihr Hab und Gut durch Betritt zu einer unserer ersten Assekuranzen vor empfindlichen Verlusten zu schützen. In zweiter Linie müssen wir unsere Landbewohner darauf aufmerksam machen, ihr Geld nicht müssig liegen zu lassen und furchtsam in allen Winkeln zu verstecken, sondern lieber einer Sparkasse zu übergeben, wo es sicher vor Feuer und Einbruch liegt, und Zinsen trägt. (Quelle: Wochenblatt „Oberösterreichischer Gebirgs-Bote“ Nr. 44, vom Samstag 30. Oktober 1886, Seite 184.)

Danke an Anton Katzlberger, der uns diesen Bericht herausgesucht hat.

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